Der Mauerfall 1989

Deutsche Teilung

Als 1989 nach monatelangen friedlichen Protesten die Mauer fällt, liegt sich ganz Berlin in den Armen. Schulz-Mitarbeiterin Katherina erinnert sich, wie sie den großen Tag vor drei Jahrzehnten als Schülerin live miterlebte. Und 2019 feiert Berlin erneut: Das große Jubiläum des Mauerfalls. 

Selten passiert es, dass es eine schnöde Pressekonferenz an einem trüben Herbsttag die Welt verändert. Der 09. November 1989 ist so ein Tag. „Die DDR hat ihre Grenzen bis auf weiteres geöffnet“, verkündet SED-Politbüromitglied Günter Schabowski und weiß noch nicht, was er mit diesen Worten auslöst. Noch in der Nacht fahren Tausende DDR-Bürger hupend Kolonne über die sonst geschlossenen Grenzübergänge nach West-Berlin. Fremde Menschen, Ost und West, liegen sich in den Armen, tanzen gemeinsam auf der Mauer und freuen sich, dass die innerdeutsche Grenze endlich der Vergangenheit angehört.

 

 

Ein unheimliches Gefühl

 

Schulz-Mitarbeiterin Katherina hat den Mauerfall in Berlin live miterlebt: „Als Kind war es mir streng verboten, das Sumpfgebiet in meiner Nachbarschaft zu betreten. Große Schilder mit der Aufschrift „Achtung, Sie verlassen jetzt den amerikanischen Sektor“ machten darauf aufmerksam, dass wir als West-Berliner am Todesstreifen nahe der Grenze zum Osten nichts zu suchen hatten. Natürlich bin ich mit meinen Freunden trotzdem in den Sumpf gegangen – Frösche fangen. 

 

Manchmal haben uns die Grenzsoldaten mit ihren Schäferhunden entdeckt und von weitem beobachtet. Wir sind dann immer schnell abgehauen. Als die Mauer fiel, war ich 16 Jahre alt. Unser Lehrer beschloss, mit der gesamten Schulklasse zur Mauer zu gehen, um zu feiern. Es war ein unheimliches Gefühl, weil die Grenzsoldaten noch immer in ihren Türmen saßen und uns beobachteten. Niemand hat uns aber mehr daran gehindert, die Grenze zu überqueren.“

 

40.000 Kilometer menschliche Tragödien

 

Als Ulrich Krzemien 1965 durch den Teltow-Kanal nach West-Berlin schwimmt, scheint er so richtig Schwein zu haben. Dem 22-Jährigen gelingt, was über 10.000 Menschen nicht immer erfolgreich versucht haben: Die Flucht von Ost- nach Westberlin.

Drei Jahre später wird Ulrich tot in der Spree aufgefunden – gestorben vermutlich bei dem Versuch, zurück in den Osten zu schwimmen. Was war passiert? Ulrichs Familie, allen voran seine Mutter, eine Kriegswitwe, die 6 Kinder alleine großgezogen hat, lebte noch im Osten. Als Ostflüchtling hatte Ulrich keine legale Möglichkeit, seine Familie zu besuchen, ohne verhaftet zu werden.

Jede Mauer ist mehr als nur Beton und Stacheldraht. Jede Mauer ist eine menschliche Tragödie, die Familien, Freundschaften und Beziehungen zerstört. Als 1989 die Berliner Mauer fiel, gab es weltweit 16 Sperranlagen. Heute sind 65 Mauern oder Zäune in Planung oder bereits errichtet. Das sind 40. 000 Kilometer, die Menschen weltweit auseinanderbringen.

 

 

Schulz Hotel Berlin Wall befindet sich direkt an der ehemaligen Grenzanlage im Osten Berlins. Deshalb erinnern wir mit 30 Tauben aus Ton an Menschen wie Ulrich Krzemien, die in dem Grenzabschnitt zwischen Jannowitzbrücke und Osthafen an der Mauer ihr Leben gelassen haben. Schau doch Mal vorbei im Gang zur SchulzArena im Schulz Hotel. 

„Die Berliner Mauer verpflichtet, aus der Geschichte zu lernen und den kosmopolitischen Gedanken zu fördern!“ Nizar Rokbani – Co-Gründer und einer der Geschäftsführer von Schulz Hotels